Deutschland hinkt hinterher – und das aus gutem Grund
Ein Umzug in München? Online-Anmeldung per Klick. In Dresden? Persönlicher Besuch im Amt. Ein aktueller Artikel der Deutschen Handwerkszeitung zeigt beispielhaft, wie groß die Unterschiede bei der Digitalisierung in deutschen Verwaltungen nach wie vor sind.
Das Problem ist strukturell: fehlende Standards, unterschiedliche IT-Systeme und rechtliche Barrieren. Doch auch mangelnde digitale Kompetenzen bei Mitarbeitenden und Entscheidenden bremsen den Fortschritt.
Kompetenz entscheidet – nicht nur Technologie
Laut dem wissenschaftlichen Beirat Kronberger Kreis fehlen Anreize für Qualität, weil der Staat digitale Leistungen oft selbst entwickelt – ohne Innovationsdruck. Gleichzeitig sehen Experten wie Justus Haucap auch einen systemischen Mangel an Know-how: „Private Anbieter sind oft flexibler – weil dort digitale Kompetenz aktiv aufgebaut wird.“
Was in vielen Behörden fehlt, ist also nicht nur moderne Software – sondern das Verständnis dafür, wie man sie zielführend einsetzt.
KI als Hebel – aber nur mit Wissen
Die Handwerkskammern machen es vor: Chatbots, digitale Kundenportale, KI-basierte Prozesse. Und doch sind viele dieser Ansätze noch Zukunftsmusik – weil es an Datenschutzkonzepten, technischer Infrastruktur, aber vor allem an Kompetenz fehlt.
Hier wird klar: Digitale Souveränität braucht Weiterbildung.
Fazit
Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in Deutschland ist ein fortlaufender Prozess mit sowohl Erfolgen als auch Herausforderungen. Während strukturelle und organisatorische Hürden den Fortschritt bremsen, zeigen gezielte Initiativen und gesetzliche Neuerungen positive Ansätze. Entscheidend für den zukünftigen Erfolg wird sein, wie effektiv diese Maßnahmen umgesetzt und wie flexibel auf neue Herausforderungen reagiert wird.
Um die digitale Transformation weiter voranzutreiben, ist es unerlässlich, nicht nur in technologische Infrastruktur zu investieren, sondern auch die digitalen Kompetenzen der Verwaltungsmitarbeitenden kontinuierlich zu fördern. „Die Implementierung dieser Technologien erfordert jedoch nicht nur Investitionen in die IT, sondern auch die Bereitschaft der Behörden, organisatorische Strukturen anzupassen und die Mitarbeiter für den Umgang mit diesen neuen Tools zu schulen„, so im eGovernment spezial Artikel zum Stand der Digitalisierung in Kommunen 2025. Nur so kann eine effiziente, bürgernahe und zukunftsfähige Verwaltung gewährleistet werden.
Deutschland braucht mehr digitale Verwaltung – und die beginnt bei den Menschen, die sie umsetzen. Jetzt ist die Zeit, um Mitarbeitende zu befähigen, Transformation nicht nur mitzutragen, sondern aktiv zu gestalten.
Unser Ansatz: Wissen, das wirkt
Mit unserem Programm „Digitale Schlüsselkompetenzen für die öffentliche Verwaltung“ unterstützen wir Verwaltungen dabei, ihre Mitarbeitenden zu befähigen – praxisnah, modular und förderfähig. Themen wie:
- Grundlagen der Digitalisierung
- Digitale Prozesse und Services
- Künstliche Intelligenz im Verwaltungsalltag
werden auf die jeweilige Zielgruppe und Aufgabenstruktur abgestimmt – vom Bürgerkontakt bis zur Führungsebene.
Die Inhalte orientieren sich am realen Arbeitsalltag – und sind auf Wunsch anrechenbar auf akademische Abschlüsse.