Seit dem 1. Februar 2025 ist Artikel 4 der EU-KI-Verordnung in Kraft – und mit ihm eine neue Schulungspflicht für Unternehmen. Diese müssen sicherstellen, dass Mitarbeitende, die mit KI-Systemen arbeiten oder deren Ergebnisse nutzen, entsprechend qualifiziert sind. Doch was bedeutet das konkret für die Praxis?
Was sagt die Verordnung?
Artikel 4 der KI-Verordnung verpflichtet Unternehmen dazu:
- Verständnis für KI-Systeme zu schaffen
- Ethische und rechtliche Aspekte zu vermitteln
- Die sichere Anwendung von KI-Tools zu gewährleisten
Kurz gesagt: Wer KI nutzt, muss verstehen, was dahinter steckt – technisch, ethisch und praktisch.
Wer ist betroffen?
Diese neue Pflicht betrifft alle Unternehmen, die KI-gestützte Software nutzen – nicht nur große Tech-Firmen. Die Schulungspflicht gilt für alle Unternehmen, deren Mitarbeitende in ihrem Arbeitsalltag mit KI-Systemen in Berührung kommen. Unternehmen, die Tools wie Microsoft CoPilot, ChatGPT oder Perplexity einsetzen, müssen ihre Mitarbeitenden gezielt schulen, um Risiken zu minimieren und den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Die Verordnung unterscheidet zwischen zwei Gruppen:
- Anbieter: Unternehmen, die eigene KI-Systeme entwickeln und auf den Markt bringen.
- Betreiber: Unternehmen, die fremdentwickelte KI-Systeme für betriebliche Zwecke nutzen.
Unabhängig von der Kategorie müssen alle betroffenen Mitarbeitenden über ausreichende KI-Kompetenz verfügen, um einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit diesen Technologien zu gewährleisten.
Welche Kompetenzen sind erforderlich?
Die Verordnung nennt zentrale Kompetenzbereiche:
- Technisches Grundverständnis: Wie funktioniert KI? Welche Daten werden verarbeitet?
- Ethik & Datenschutz: Wie vermeidet man Diskriminierung oder Fehlinformationen?
- Effiziente Anwendung: Wie wird KI sicher und produktiv in Abläufe integriert?
Wie entwickeln Unternehmen ein Schulungskonzept?
Ein solides Konzept basiert auf einer systematischen Bedarfsanalyse:
- Welche KI-Systeme sind im Einsatz?
- Wer nutzt sie – direkt oder indirekt?
- Welche Risiken bestehen?
- Welche Kompetenzen sind vorhanden, welche fehlen?
Weiterhin empfiehlt sich die Erarbeitung und das Etablieren einer KI-Richtlinie bzw. KI-Governance, welche Mitarbeitenden zur Orientierung dient und den sicheren Umgang mit KI im Unternehmen gewährleistet. Durch die Schaffung der Position einer/eines KI-Beauftragten kann das Thema zentral koordiniert werden.
Wenn auch nicht vorgeschrieben, sollten Unternehmen das Konzept und durchgeführte wie geplante Schulungen dezidiert dokumentieren.
Die Sicherstellung von KI-Kompetenz ist durch die Verordnung zentrale Verantwortung des Arbeitgebenden geworden. In Zukunft soll die Einhaltung streng überprüft und bei Nichteinhaltung sanktioniert werden.
Pflicht oder Chance?
Statt die Sicherstellung von KI-Kompetenz als weitere Pflicht, die es hauptsächlich abzuleisten gilt, abzutun, bietet sich Unternehmen hier eine Chance. Auf Basis eines fundierten Schulungskonzepts können Mitarbeitenden obligatorische future skills vermittelt werden, welche sowohl die Mitarbeiterschaft als auch das Unternehmen in eine Vorreiterrolle bringen kann. Nutzen Sie also die Verpflichtung, um Ihre Mitarbeitenden fit für die Zukunft zu machen.
Wo können Unternehmen sich informieren?
Da es in Deutschland bisher noch kein spezifisches Durchführungsgesetz gibt, existiert auch keine zentrale Anlaufstelle. Unternehmen können jedoch Informationen von der Bundesnetzagentur, den Mittelstand-Digital Zentren oder Fachverbänden wie Bitkom erhalten. Weiterhin stellt die EU-Kommission Informationen zur Förderung des Lernens und des Austauschs über KI-Kompetenz bereit.
Wie das ICE Sie unterstützt
Wir bieten Ihnen:
- Ein kostenloses Whitepaper zur Ermittlung des Qualifizierungsbedarfs
- Unterstützung bei der Bedarfsanalyse, Erstellung des Schulungskonzeptes & Beratung zur Fördermöglichkeiten durch die BA
- Eine individuell anpassbare KI-Kompaktqualifizierung zum EU AI Act „Einstiegswissen für EntscheiderInnen„
- Eine „KI-Grundlagenqualifizierung“ zum grundständigen Aufbau von KI-Kompetenz
- Maßgeschneiderte modulare Trainings zum Aufbau spezifischer KI-Kompetenzen für verschiedene Zielgruppen
Besonders spannend: Fördermöglichkeiten für Intensivseminare sind verfügbar. Mit unserem modularen Ansatz stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeitenden optimal auf den Umgang mit KI vorbereitet sind.
Nutzen Sie die Schulungspflicht als Sprungbrett für Ihre Zukunft! Ihre Teams erlernen future skills und gleichzeitig entsprechen Sie den gesetzlichen Vorgaben. Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Beratung und erfahren Sie mehr über unsere Angebote.
Hinweis: Die Inhalte dieses Beitrags spiegeln den Stand der Gesetzgebung im April 2025 wider und werden bei Bedarf aktualisiert.